100% Renewable Europe Studie - Sonne könnte 2030 Hauptquelle für Stromerzeugung sein
Im Zuge des europäischen “Green Deals“, der Vision der europäischen Union zur Klimaneutralität bis 2050, entstand die Studie 100% Renewable Europe. Der Verband SolarPower Europe und die LUT Universität (Lappeenranta-Lahti University of Technology) untersuchten dabei die Rolle von Solarenergie in der europäischen Energiewende. Unterstützt wurde diese von ausgewählten Mitgliedern, wie zum Beispiel Fronius.
Der Studie zufolge ist es unter anderem möglich, dass Europa als weltweit erster Kontinent bis 2040 klimaneutral wird und die notwendigen Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Die darin definierten, globalen Maßnahmen sollen die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Zukunftsszenarien im Überblick:
Das Ziel der Studie ist es, anhand drei möglicher Zukunftsszenarien, die Umsetzung des Pariser Abkommens und das Emittieren der Treibhausgase in technisch möglicher und umweltfreundlicher Art und Weise darzustellen. Ausgehend vom Ist-Stand forcieren alle drei möglichen Szenarien die Sektorenkopplung, welche Energie, Wärme und Mobilität vereint, in unterschiedlichem Ausmaß:

Laggard Szenario
Die erste Variante stellt eine Zukunftsvision mit wenig ehrgeizigen Zielen dar.
Unter anderem sind fossile Brennstoffe und Kernkraftwerke
weiterhin Bestandteil der Energiematrix. Aufgrund der langsameren
Elektrifizierung des Straßenverkehrs verzögert sich die Abschaffung von
Verbrennungsmotoren. Zudem beträgt auch der Anteil an fossilen Brennstoffen im
Flug- und Schiffverkehr noch immer 50 %.
Folglich können sowohl die Ziele des Pariser Abkommens wie
auch die Klimaneutralität bis 2050 nicht erreicht werden.
Moderates Szenario
Das mittlere Szenario stellt eine deutlich positivere Zukunft in Aussicht: Sowohl das Ziel der EU-Kommission – das Ende von Treibhausgasemissionen sowie die Ziele des Pariser Abkommens, mit einem Temperaturanstieg von weniger als 2 Grad, können bis Ablauf der Frist 2050 erreicht werden.
Leadership Szenario
Mit der dritten und zugleich ehrgeizigsten Variante werden die Ziele bereits ein Jahrzehnt früher, bis 2040, erreicht. Dies unterstreicht einmal mehr, was mit entsprechenden Maßnahmen tatsächlich erreichbar ist.
In diesem Szenario dürfen zudem keine neuen Atomkraftwerke errichtet werden, gleichzeitig werden bestehende AKWs stillgelegt.
Photovoltaik als Wegbereiter der Energiewende
Schlüsselpunkt zur Erreichung dieser Ziele ist das Anheben der Elektrifizierungsrate auf 85 % sowie die Steigerung der Effizienz des Energiesystems mithilfe der Sektorenkopplung.

In der Studie wird dabei besonders die wichtige Rolle von
Solarenergie verdeutlicht – auf lange Sicht soll sie über
60 % des
Energiebedarfs decken.
Dabei liegt der große Vorteil in der Anwendungsflexibilität: PV-Anlagen können in verschiedensten Größen realisiert werden und zeichnen sich zudem durch attraktive Preise aus. Dieser solare Weg wäre laut Studie auch der kostengünstigste.
Umstellung auf Erneuerbare muss jetzt erfolgen
Wie die unten stehende Grafik verdeutlicht, ist der Weg Richtung Energiewende innerhalb Europas jedoch noch ein sehr langer. Während der Energiesektor mit rund 32 % noch einen passablen Anteil an Erneuerbaren aufweist, hinkt vor allem der Transportsektor mit einem aktuellen Wert von nur 8 % dem Soll von 100 % stark hinterher.
Der Fokus wird zukünftig vor allem auf der Weiterentwicklung von Batterien (für die Elektrifizierung von Fahrzeugen) und Wasserstoff liegen, welcher vor allem im Schwerlastverkehr (unter anderem Schiffs-, und Flugverkehr) eine entscheidende Rolle spielen wird.

Energiespeicherung als Schlüsselfaktor
Nachdem vor allem der Anteil an solarer Energie und
Windenergie in den nächsten Jahren signifikant steigen wird, ist vor allem die
Energiespeicherung ein wichtiger Bestandteil der Energiewende bis 2050.
Bis zu 70 % Energie sollen mithilfe von Batterien
gespeichert werden und so 24 % des europäischen Energiebedarfs absichern.
Um diese Energiesicherheit in Europa langfristig zu gewährleisten,
gilt es nun die Technologien voranzutreiben und eine langfristige Strategie für
Solarenergie zu entwickeln, welche den Weg auch für künftige Generationen
ebnet.
24 Stunden Sonne – eine gemeinsame Vision
Als Pionier im Bereich erneuerbarer Energien, fungierte
Fronius nicht nur als Unterstützer dieser Studie, sondern lebt dessen
Ergebnisse bereits in der eigenen Vision – 24 Stunden Sonne.
Diese Vision zeichnet eine Zukunft, in welcher der weltweite
Energiebedarf zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt wird.
Der Schlüssel liegt in der effizienten Erzeugung und
Speicherung erneuerbarer Energien sowie in einer intelligenten und
kosten-effizienten Verteilung und einem entsprechenden Verbrauch.
Zudem stellt Solarenergie im Energiemix mit Erneuerbaren die
autarkste, effektivste und kostengünstigste Energiequelle dar und ist so
ortsunabhängig jederzeit und ausreichend verfügbar.