Solar Energy
03.09.2021
Innovation

Reparierbarkeit & Recycling als wesentliche Hebel für nachhaltige Wechselrichter - Teil 3

In unserem dritten Teil der Blogserie zur Lebenszyklusanalyse (kurz LCA) beschäftigen wir uns mit der Verwendung und dem End-of-Life unserer Wechselrichter und welchen Einfluss diese beiden Lebensphasen auf die gesamte Ökobilanz haben. Davor aber noch einmal kurz zusammengefasst:

Bauteile haben großen, Transporte nur sehr geringen Anteil an der Ökobilanz

Im Zuge dieser Lebenszyklusanalyse zum GEN24 Plus wurden 16.800 Daten erhoben und analysiert. Um möglichst viele Szenarien abzudecken wurden Anlagen in verschiedenen Ländern, nach Art der PV-Module, Wechselrichter mit verschiedenen Leistungsklassen, Unterschiede bei Reparatur, sowie Recycling und Entsorgung untersucht.

Wir haben in unsere Artikelreihe folgendes Szenario beleuchtet: ein Fronius Symo GEN24 5.0 Plus Wechselrichter, der 20 Jahre in Deutschland betrieben, mit konventionellen Modulen verbaut und zu Lebensende per Metallrecycling kombiniert mit Müllverbrennung entsorgt wird.

Die Bauteile und somit der Beschaffungsprozess haben mit 30,5% einen erheblichen Einfluss auf die Klimawirkung, den sogenannten CO2 Fußabdruck (mehr Infos dazu in Teil 1). Äußerst gering ist die Wirkung der Transporte vom Lieferanten zu Fronius (0,8%) bzw. von Fronius zum Kunden (0,3%). Hier setzen wir als Unternehmen schon lange auf Züge, LKWs und Seefracht und vermeiden Luftfracht. Auch die Produktion bei Fronius hat mit 1,1% nahezu keine Bedeutung für die Klimawirkung.

 

Abbildung 1: Klimawirkung nach Produktphasen (Rohstoffe & Materialien, Produktion, Verwendung, End-of Life)

- 6% Gutschrift bei Recycling / 66% Bauteile
/ 3% Transporte zu Fronius / 2% Produktion bei Fronius
/ 0,5% Transporte zum Kunden / 35% elektrische Verluste in der
                                                         
Verwendungsphase

Der sogenannte CO2-Rucksack - Verluste in der Verwendungsphase

Jedes Produkt hat einen "embodied carbon footprint" (vergleichbar mit einem "CO2-Rucksack" oder einer "CO2-Schuld"), der sich aus allen dahinter liegenden Herstellungsprozessen, Transporten etc. ergibt.
Folglich hat auch Strom aus einer PV-Anlage einen CO2-Rucksack (mit einem Wert von ca. 20-80 g CO2-eq/kWh), der niedriger ist als der CO2-Rucksack des Stroms aus dem Netz (im Bereich von ca. 100-1200 g CO2-eq/kWh, je nach Land).

Der GEN24 Plus wird mit einem Wirkungsgrad von 96,8% angegebenen, was bedeutet, dass ein gewisser Anteil des Stroms aus den PV-Modulen (3,2%) als Wärme verloren geht. 3,2% ist ein relativ niedriger Wert, aber da der PV-Wechselrichter 20 Jahre lang genutzt wird, müssen die Verluste für die gesamte Lebensdauer hinzugerechnet werden. Selbst bei dem hohen Wirkungsgrad des GEN24 Plus (96,8 %) führt dieser Effekt zu einem signifikanten Anteil (13,6%) der Verluste am Gesamtergebnis des CO2-Fußabdrucks. 

 

Reparierbarkeit & Abfallmanagement der Fronius Produkte

 

Seit jeher setzen wir als Unternehmen hohe Maßstäbe an die Langlebigkeit unserer Produkte. Mit eigenen Reparaturzentren wurden die Rahmenbedingungen geschaffen nur betroffene Leistungsteile bzw. Komponenten zu tauschen, was Abfall verringert, die Produkte noch langlebiger macht und Umweltvorteile bringt.

Apropos Abfall: Recycling wird bei uns groß geschrieben: so wird im abgebildeten Aluminiumkühlkörper 100% recyceltes Aluminium verwendet. Verantwortungsvoller und bewusster Umgang mit den Ressourcen der Erde ist eine Kernverpflichtung für Fronius und erhöht den Umweltnutzen.

 

Abbildung 2: Aluminiumkühlkörper

 

 

„Wir bestätigen mit Stolz , dass unsere Wechselrichter mehr CO2e-Emissionen einsparen als in der Herstellung, Verwendung und Entsorgung entstehen. Die evidenzbasierte Lebenszyklusanalyse zum GEN24 Plus fließt nicht nur in die weitere Produktentwicklung ein, sondern wird in all unseren Geschäftsprozesse einbezogen. So garantieren wir nachhaltiges Handeln.“

 

 Martin Hackl, General Director Sales & Marketing Solar Energy

 

 

GEN24 Plus - die Öko-Bilanz

 

Was aber heißt das alles nun? Wie nachhaltig sind die GEN24 Plus Wechselrichter und die zugehörige PV-Anlage? 

Mehr als erfreulich: Der Umweltnutzen ist bis zu 44,9-mal höher als der Aufwand den Wechselrichter herzustellen, zu betreiben und die Abfälle zu verwerten bzw. zu entsorgen1 . Bis zu 516.258 kg CO2e werden mit dem GEN24 Plus eingespart, dies würde rund 245 Flügen von München nach New York entsprechen. 

Betrachtet man die Amortisationszeit der Klimawirkungen (CO2e-Payback-Time) liegt diese, je nach Szenario1, im Bereich von 0,7 bis 3,3 Jahren. 

 

1 Je nach Gerätetype und Land.

 

Zum Schluss noch ein kleiner Ausblick: Während die Ergebnisse dieser Studie bereits in die Produktentwicklung mit aufgenommen werden, wird schon an der nächsten Lebenszyklusanalyse zum Fronius Tauro gearbeitet.