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Investitionen zur Kundenzufriedenheit Großräumige Erweiterung der österreichischen Schweißbrennerfertigung

Im Zuge der Fronius Wachstumsstrategie steigt auch die Nachfrage nach den universellen Brenner kontinuierlich. Als Reaktion darauf erweitert Fronius International die Produktionsfläche der Brennerfertigung am Standort Pettenbach – der mittlerweile über 420 Mitarbeiter beschäftigt – von 4500 auf 10.000 Quadratmeter. Im Zuge dessen gelang es, das Plus an Produktivität mit sozialem Engagement zu verbinden.

Wachstum braucht Raum. Trotz allgemein gedämpften Wirtschaftswachstums in der Schweißbranche kann sich Fronius International von Jahr zu Jahr verbessern. Eine großflächige Werkserweiterung war somit notwendig, damit die benötigten Stückzahlen in der Brennerproduktion hergestellt werden können.

 

Herausforderungen in der Prozesssteuerung

Seit jeher war die Schweißbrennerfertigung im Ortskern der Voralpengemeinde Pettenbach ansässig – dem Stammsitz von Fronius, nahe Wels. Mit dem Bau des neuen Werks im Pettenbacher Industriegebiet war die Produktion zunächst gesplittet. Teilweise wurde noch im Ortskern produziert, überwiegend jedoch im neuen Werk. 

Wo höhere Stückzahlen gefragt sind, müssen Fertigungsprozesse allerdings besser ineinander greifen. Die Gründe für den Ausbau waren also überwiegend strategische: „In der Vergangenheit waren wir absolut funktionsorientiert aufgestellt. Ob Drehen, Fräsen, Brennerkörperfertigung oder Endmontage: Jeder Bereich hat dabei versucht, das Optimum an Stückzahlen heraus zu holen“, erklärt Michael Reder, Gruppenleiter für Prototypen und Prozesssicherung im Bereich Schweißbrenner. „Wenn wir einen Schweißbrenner endfertigen und es fehlt irgendein Teil, weil man an einer anderen Stelle der Prozesskette in Verzug geraten ist, kommt es zum Fertigungsstillstand und in weiterer Folge zum Lieferverzug.“

Aus diesem Grund hat Fronius sich entschieden, auf die prozessorientierte Fertigung überzugehen, bei welcher der zuständige Arbeitstechniker die Produkte über die gesamte Wertschöpfungskette plant. „Also welche und wie viele Einzelschritte man benötigt, um einen speziellen Brenner XY zu generieren“, fährt Reder fort. „Wenn in der Endmontage beispielsweise Einzelteile fehlen, da vielleicht im Vorfeld an einer beliebigen Station im Bereich Drehen oder Fräsen personalbedingte Ausfälle zu verzeichnen sind, kann hier spontan ausgeholfen werden: Die Montage zieht Personal ab und stellt es an der betreffenden Stelle zur Verfügung.“

 

Alles unter einem Dach

Prozessorientierte Fertigung über mehrere Standorte hinweg zu organisieren wäre prinzipiell möglich. Aus zahlreich organisatorischen Gründen ist jedoch die Unterbringung aller Abläufe unter einem Dach vorteilhaft. Seit Oktober 2019 werden die Brenner daher inklusive aller Produktionsschritte, welche nahezu alle Einzelteile umfassen, an einem Ort produziert – einer großen Fertigungsstraße gleich.

„Dafür wurden auch Fertigungsschritte, die in der Vergangenheit teilweise an externe Dienstleister vergeben waren, ins Haus geholt – zum Beispiel die Bauteilhärtung der Drahtvorschubrollen“, veranschaulicht Reder. „Durch die oft ausgedehnten Lieferzeiten wurden bisweilen längere Durchlaufzeiten verursacht. Wir haben also genau analysiert, welche Zulieferer uns in der Vergangenheit ausgebremst haben, und das dann selbst in die Hand genommen.“ Natürlich benötigt derartige Prozessoptimierung ebenfalls jede Menge Platz, der nun bereitgestellt ist.

Zudem bietet der erweiterte Gebäudekomplex genügend Raum, um moderne Fertigungstechnologien zu testen: „Allerdings kann man nicht einfach fünf bestehende Prozesse abschaffen und dafür einen anderen installieren. Neue Technik braucht Zeit, um sich im Gesamtablauf zu etablieren“, ist sich Reder sicher. „Am Anfang fährt man daher zweigleisig, um sukzessive die überholten Technologien zu ersetzen.“

Wachstum für gesteigerten Kundennutzen

In Summe werden durch all diese Schritte reibungslose Abläufe ermöglicht und Durchlaufzeiten reduziert, „da wir schneller auf Probleme aller Art reagieren können“, bekräftigt Reder. „Unser Ziel wäre es, Lieferengpässe künftig nach Möglichkeit zu vermeiden. Wenn sich doch mal einer ankündigen sollte, können wir nun frühzeitig handeln.“

Bei all dem geht es darum, den Kunden schnellstmöglich und dabei in bester Qualität bedienen zu können. Fronius investiert also im Rahmen seiner breit angelegten Wachstumsstrategie umfangreich, um diesen essentiellen Service gewährleisten zu können.

 

Wachstum und soziales Miteinander – kein Widerspruch

„Im Zuge des Fabrikausbaus wollten wir zudem eine noch engere Kooperation mit der Lebenshilfe eingehen, die ohnehin schon seit vielen Jahren besteht“, erklärt Walter Rauch, Mitarbeiter im Bereich Prototypen und Prozesssicherung für Schweißbrenner. Die Organisation bemüht sich um die Inklusion intellektuell beeinträchtigter Menschen in unterschiedlichsten Bereichen des sozialen Miteinanders. Für Fronius war es ebenfalls ein Anliegen, sich hier sozialgesellschaftlich einzubringen und die Beschäftigten der Lebenshilfe intensiver in seine Fertigung zu integrieren. „Dabei übernehmen die Mitarbeiter überwiegend einfache Tätigkeiten, wobei es sich zum Beispiel um das Zusammenfügen von Steckverbindungen und Ähnlichem handelt. Bisher waren sie damit in der Niederlassung im Ortskern Pettenbach untergebracht“, erklärt Rauch, der die Firma am Standort bereits über Jahrzehnte begleitet.

„Mit dem Umzug in das neu ausgebaute Werk ist es nun viel besser möglich, ihnen das Mitwirken am Gesamtwertschöpfungsprozess wortwörtlich begreifbar zu machen: Sie wissen nun, wozu ihr Teilbereich dient, was später daraus wird und wie viele Leute daran mitarbeiten. Obendrein statten wir sie mit unserer werksinternen Berufsbekleidung aus, die auch unsere Fronius-Arbeitsmäntel aus der Fertigung umfasst – das macht sie stolz! Objektiv betrachtet sind das vielleicht Kleinigkeiten, für die betreffenden Personen entpuppt es sich jedoch als augenscheinlich großes Glück. Somit hoffen wir, zu einer vollwertigen Inklusion bestmöglich beitragen zu können.“