Welding Wiki
Das Lexikon zum Thema Schweißen
In diesem Wiki werden alle relevanten Informationen und Begriffe zum Thema Schweißen erfasst, gesammelt und mit allen Interessierten der Schweißtechnik geteilt.
Den ganzen Tag am Schweißgerät zu arbeiten ist eine große Belastung. Durch die wechselnden Lichtverhältnisse und die hohe UV-Strahlung werden die Augen schnell müde. Auch der Schweißrauch trägt dazu bei, dass spätestens nach vier Stunden die Konzentration zu leiden beginnt. Hinzu kommt die Gefahr, sich durch den Lichtbogen zu "verblitzen" - und nicht zu vergessen die Hautrötungen und Verbrennungen beim Aluminium-Schweißen, wenn die Halsmanschette der Schweißerjacke nicht richtig geschlossen ist.
Ein Schweißer muss ständig in den Lichtbogen schauen, um das Schmelzbad zu kontrollieren. Dabei sind die Augen ultravioletter Strahlung, Infrarot-Strahlung und sichtbaren Lichtstrahlen ausgesetzt, die in hoher Konzentration gesundheitsschädlich sind. Ein zuverlässiger Schutz der Augen ist daher besonders wichtig - entweder mit einem Handschild oder einem vollautomatischen Schweißhelm. Die zweite Variante ist dabei deutlich komfortabler, denn der Schweißer hat damit beide Hände frei.
Jeder kennt das unangenehme Gefühl, direkt in die Sonne zu schauen. Ähnlich ist es beim Lichtbogen - allerdings ist die Strahlung hier um ein vielfaches stärker. Ein kurzer Augenkontakt mit dem Lichtbogen ist normalerweise kein Problem: Das Auge wird zwar geblendet, nimmt aber keinen Schaden und erholt sich schnell wieder. Wer allerdings mehrfach oder für längere Zeit in den Lichtbogen blickt, schädigt seine Augen dauerhaft - man spricht dabei vom "Verblitzen". Ab wann dieser Effekt eintritt und wie lange es dauert, bis das Auge sich davon regeneriert, lässt sich nicht eindeutig sagen. In der Regel vergehen die Beschwerden nach 24 bis 48 Stunden, ohne dass mit langfristigen Folgeschäden zu rechnen ist.
Schweißer beschreiben das schmerzhafte Gefühl des Verblitzens häufig wie einen "Steinbruch im Auge": Betroffene sind extrem lichtempfindlich und halten die Augen am liebsten geschlossen. Eine antibakterielle Salbe aus der Apotheke hilft meist sehr effektiv, den Schmerz zu lindern. Zudem empfehlen sich kalte Kompressen, um das Auge zu kühlen.
Schweißrauch ist eine Mischung aus Gasen und kleinen Partikeln, die durch Mund und Nase eingeatmet werden und bis tief in die Lunge vordringen können. Insgesamt befinden sich mehr als 40 verschiedene Stoffe im Schweißrauch. Diese stammen vom verarbeiteten Material selbst, von den Zusatzstoffen oder von Beschichtungen wie Lacken und Überzügen. Sie können unter anderem zu Atembeschwerden führen oder das Erbgut so verändern, dass daraus Krankheiten entstehen.
Zu den häufigsten Verletzungen beim Schweißen zählen Verbrennungen durch Schweiß- oder Schlackespritzer - das sogenannte "Lichtbogen-Tattoo". Ebenfalls weit verbreitet ist das "Schweißer-Dekolleté", ein Sonnenbrand im Halsbereich durch die beim Lichtbogen-Schweißen entstehende UV-Strahlung.
Diese Verletzungen sind zwar meist nicht gefährlich, lassen sich aber auch einfach vermeiden. Dicke Handschuhe und langärmelige, flammhemmende Kleidung gehören dafür zur Grundausstattung jedes Schweißers. Neben der Ausrüstung ist aber auch die korrekte Anwendung wichtig: Die Jacke etwa sollte immer bis zum obersten Knopf geschlossen sein, um soviel Haut wie möglich abzudecken.