Wasserstofftechnologie für einen emissionsfreien Wintertourismus

Auch in Wintersportgebieten
ist Lärm- und Schadstoffreduktion sowie die Möglichkeit der Nutzung
erneuerbarer Energiequellen ein großes Thema. Das erklärte Ziel des, aus
Mitteln der Österreichischen Forschungsgesellschaft (FFG) und des Klima- und
Energiefonds geförderten, HySnow Projektes ist, einen emissionsfreien
Energiekreislauf in alpinen Tourismusregionen zu schaffen. Dafür wurde die
gesamte Kette von der Photovoltaik-Anlage über Wasserstoffproduktion inkl.
Betankungsanlage bis hin zu den Fahrzeug-Prototypen entwickelt, aufgebaut und
unter realen Betriebsbedingungen im Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm getestet.
Die Projektpräsentation erfolgte im Rahmen des FIS Ski Weltcups 2020.
Bei Schneemobilen ist entscheidend, dass sie möglichst
viel Leistung bei wenig Eigengewicht bereitstellen und zuverlässig bei tiefen
Temperaturen funktionieren. Kurze Betankungszeiten und vergleichsweise hohe
Reichweiten stellen hohe Fahrzeugverfügbarkeit für Mitarbeiter der Bergrettung
oder des Wartungsdienstes sicher. Der benötigte Treibstoff – hier grüner
Wasserstoff - wird mit einer 34,5 kWp-PV-Anlage erzeugt. Diese wird direkt mit
einem Elektrolysemodul mit nachgeschaltetem Verdichter gekoppelt und so eine
350 bar Tankinfrastruktur aufgebaut. Fronius stellt dem Projekt wichtige
Komponenten für die Infrastruktur der Betankungslage bei und die beiden Fronius
Symo Wechselrichter bilden die Energiequelle für die Wasserstoffproduktion aus
Sonnenstrom.
Insgesamt bündelten für eine „Weiße Mobilitätswende“ mit HySnow mehrere Projektpartner ihr Know-How.
Konsortionalführer des vierjährigen Projektes ist BRP-Rotax GmbH&CoKG. Als
Projektparnter unterstützen Fronius International GmbH, HyCentA Research GmbH,
Institut für Elektrische Meßtechnik und Meßsignalverarbeitung (EMT) der TU Graz,
Elring Klinger AG, ECuSoL GmbH und die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG.
Sonne in den Tank mit grünem
Wasserstoff
„Wir
von Fronius sind überzeugt, dass grüner Wasserstoff eine nachhaltige
Alternative zu fossilen Treibstoffen in der Mobilität darstellt“, erklärt Martin Hackl, Leiter Solar Energy bei
der Fronius International GmbH. „Wir
haben mit unserem mehrfach
ausgezeichneten Fronius Solhub1
bereits eine schlüsselfertige Komplettlösung zur dezentralen
Wasserstofferzeugung, -speicherung und –versorgung entwickelt, die ab sofort
erhältlich ist.“ Kommunen, Unternehmen
und Organisationen mit eigenem Fuhrpark können mit dem Fronius Solhub ihren
eigenen Treibstoff in Form von grünem Wasserstoff herstellen. Oft sind große
Dachflächenareale für die Montage von Photovoltaikanlagen vorhanden, und die
Selbstversorgung mit ökologisch erzeugtem, grünem Wasserstoff kann beginnen.
Der Solhub wandelt
ökologisch vor Ort erzeugten Strom mittels Elektrolyse in grünen Wasserstoff um,
der sich langfristig speichern lässt. Diese Speicherung eröffnet verschiedene
Möglichkeiten: Der Wasserstoff kann einerseits zur Betankung von
Wasserstofffahrzeugen verwendet werden. Andererseits lässt sich der Sonnenstromertrag
des Sommers in den Winter bringen und dank Rückverstromung steht ganzjährig
grüner Strom zur Verfügung. Als positiver Nebeneffekt kann darüber hinaus die
Abwärme von Elektrolyse und Rückverstromung zum Heizen oder zur
Warmwasserbereitung verwendet werden, wodurch ein attraktiver Gesamtsystem-Wirkungsgrad
entsteht. Immer mehr Fahrzeughersteller bieten bereits Modelle oder Prototypen
mit Brennstoffzellen an. Betriebsinterne Logistik, Arbeitsfahrzeuge,
Busflotten, LKWs, Spezialfahrzeuge oder Pistenfahrzeuge sind dafür gute
Beispiele. Nun gilt es, die dazu benötigte Betankungsinfrastruktur aufzubauen.
Wasserstoff Kompetenz unter einem
Dach vereint
Seit
mittlerweile zwei Jahrzehnten erforscht
und entwickelt Fronius Wasserstofflösungen und wurde so zum Innovationsführer
im Umgang mit solarem Wasserstoff. Das Hightech-Unternehmen hat einen enormen
Erfahrungsschatz aus zahlreichen Kooperationen, innovativen Pilotprojekten und
beim Austausch in führenden Wasserstoff-Gremien aufgebaut. Mit der Errichtung
des Fronius Wasserstoff-Kompetenzzentrum in Steinhaus, Oberösterreich, sollen nun
die idealen Voraussetzungen geschaffen werden, um die Kompetenz und die
Ressourcen zum Thema Wasserstoff zu bündeln und die Forschung, Entwicklung und
Fertigung für H2-Systeme voranzutreiben. Ebenso werden Trainings und
Kundenpräsentationen künftig unter einem gemeinsamen Dach vereint.
Selbstverständlich wird in Steinhaus auch ein Solhub inklusive
Rückverstromungs- und Speicherungsanlage errichtet und der bestehende Fuhrpark
an Wasserstofffahrzeugen ausgeweitet. Ab April 2020 wird mit der Errichtung
begonnen.
12019:
Energie Star des Landes Oberösterreich Kategorie „Innovation“, 2018 Staatspreis
für Umwelt- und Energietechnologie
Informationen zum Fronius Solhub: https://www.fronius.com/de/solarenergie/kunden-partner/gewerbebesitzer/gruener-wasserstoff-mit-sonnenenergie
Referenz HySnow: https://www.fronius.com/de/solarenergie/infocenter/referenzen/at-hinterstoder